Meine Abschlusseinschätzung zum Projekt HEUREKA
Dieses Schreiben einer ehemaligen Teilnehmerin dürfen wir veröffentlichen. Das und der Inhalt macht uns stolz und glücklich: Meine Teilnahme am Projekt HEUREKA vom 23.03.2020 bis 22.06.2020 oder »Wo kam ich her, wo wollte ich hin, wo bin ich jetzt?«
Lieber Herr Dr. Schmidke, liebes GBB-Team,
unsere letzte Begegnung vor gut einem Monat habe ich noch in sehr guter Erinnerung – insbesondere auch deswegen, weil ich bei der GBB sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen wurde. Mein Besuch durfte sogar in einer kleinen spontanen Feedbackrunde vor neuen Teilnehmern seinen Lauf nehmen. Ich wurde gebeten, meine eigene Erfahrung mit der GBB und mit dem Projekt HEUREKA preiszugeben, was ich gern tat. Beim Reden darüber war ganz schnell auch das alte Gefühl für diese, meine besondere Zeit der Arbeitslosigkeit, der Ängste und der mangelnden Zuversicht wieder da … Ich habe auf der Rückfahrt über die Teilnehmer nachdenken müssen und habe mich dabei so gut an meine zum Jahresbeginn 2020 erstmalig in meinem Leben eingetretene schwierige Situation erinnert, als wäre es gestern.
Ich hatte bereits in einem Feedback im April 2020 geschildert, wie hilfreich das Projekt HEUREKA für mich war und wie es trotz der erschwerten Bedingungen mit Corona möglich war, am Projekt teilzunehmen, sei es per Telefon, in tollen Online-Workshops oder später in der Gruppe.
Inzwischen bin ich seit 10.08.2020 wieder vollbeschäftigt berufstätig und habe nur noch einen Monat Probezeit … dann sind 6 Monate im neuen Job geschafft ohne einen Tag Krankheit und ohne Gedanken, die Arbeit womöglich nicht weitermachen zu wollen. Ich hoffe, dass das Unternehmen auch weiter mit mir arbeiten möchte. Man könnte nun denken, »dann ist ja alles gut«. Irgendwie schon, aber ich will damit sagen, dass ich nicht vergessen möchte, woher ich gekommen bin – nämlich aus einer sehr wichtigen und heilsamen Zeit mit der GBB und HEUREKA – und wie sehr ich mir in dieser Zeit eine neue interessante Arbeit gewünscht habe und wie verzweifelt ich über Ablehnungen auf meine Bewerbungen hin war.
HEUREKA hatte mich mental wieder aufgebaut, mich wieder »hingestellt«, gehalten, gestärkt und mir vermittelt, dass es immer weitergeht und ich »Geduld-Haben« einfach lernen muss.
Es war so, dass ich während und nach dem Projekt HEUREKA viele Bewerbungen geschrieben habe und auch viele Bewerbungsgespräche hatte. Ich hatte mehrfach gute Gefühle und gehofft: »Das könnte was werden«. Auch gab es Bewerbungen, bei denen die Ablehnung nicht wirklich weh tat. Schlimmer wurde es, als sich ein Kreis scheinbar immer enger schnürte … und scheinbar nichts etwas werden wollte. Es folgten weitere Ablehnungen, mal telefonisch, mal schriftlich, oftmals meldete man nicht mal mehr den Eingang meiner Bewerbung. Und Corona.
Zugegeben, man kommt an einen Punkt, wo man sich dann selbst wieder in Frage stellt und an sich zweifelt. War man doch gut aufgestellt und wieder mutig und sich bewusst, dass man doch arbeiten will und auch jahrzehntelange Erfahrungen mitbringt und nun scheinbar ist man nicht gut genug? Oder wohl doch zu alt? Oder einer der fünf Bewerber nach mir machte das Rennen? Oder was ist es dann? Wenn es schlecht läuft, kommt scheinbar alles zusammen.
Sogar die einzige 4-monatige für mich schrecklich negative Joberfahrung, die ich nach jahrzehntelanger Leitungstätigkeit (Einrichtung wurde geschlossen) gemacht hatte, schien gedanklich immer wieder anzuklopfen, um mir schlechte Gefühle und Ängste zu vermitteln. Dies wollte ich nicht zulassen und kämpfte dagegen an. Ich übte, positiv zu denken und nach vorn zu schauen, wenn dies auch schwerfiel. Gut und absolut rettend war, dass wir – die GBB und ich – in regelmäßigem Kontakt und Austausch standen.
Die regelmäßigen Gespräche mit Ihnen, lieber Herr Dr. Schmidke, die Gespräche in der Gruppe und mit anderen Coaches wie Ralf Meinlschmidt, mit dem Schulleiter Herrn Rauh sowie mit den Bildungsassistentinnen munterten mich tatsächlich immer wieder auf und machten mir Mut.
Wir haben sogar gemeinsam überlegt und einen Plan B entwickelt, um eine 6-monatige Vollzeitweiterbildung »Managementassistenz« für mich starten zu lassen, um mich noch besser mit Kenntnissen auszurüsten, auf dass ich auf dem Arbeitsmarkt noch bessere Chancen haben würde. Ich war abgelenkt von meinen Ängsten und das tat gut und ich hatte ein Ziel, nein, sogar drei: Erst die Weiterbildung, währenddessen weiter bewerben und dann eine Arbeit. Die Weiterbildung wurde nach wochenlanger Wartezeit sogar genehmigt. Fast zugleich mit der Genehmigung geschah das Erfreuliche: Ich bekam eine Zusage für meine neue Arbeit ab 10.08.2020. Die Freude war riesig und das Tapfer-Sein verdanke ich der GBB! Ich empfinde, dass das Team der GBB mit seinen Fachleuten sich absolut in die Situation der Teilnehmer hineinversetzen kann und mit den Höhen und Tiefen, die auf dem oft schwierigen Weg ins Berufsleben auftreten, professionell, motivierend und dabei sehr zugewandt und einfühlsam umgeht.
Selbst, seitdem ich wieder voll im Berufsleben stecke, halten wir in größeren Abständen trotzdem weiter Kontakt und ich weiß, dass ich bei Sorgen und Problemen Gehör finde. Das tut einfach gut, denn »neue Herausforderung und neue Arbeit« heißt nicht gleichzeitig, dass alles auf Anhieb auch großartig läuft. Ich bin in der Probezeit und setze mich selbst sehr unter Druck, allen Erwartungen zu entsprechen, schnell zu lernen und am besten perfekt zu sein – mit 57 tatsächlich eine andere Nummer als vor 10 oder 20 Jahren! (Es fällt etwas schwerer 😉 )
Ich lerne gerade, dass das alles zusammen nicht geht und dass ich mit meinen Kräften haushalten muss, wenn ich neben all dem Stress auch Freude an meiner Arbeit haben möchte und für die Erhaltung meiner Gesundheit Zeit brauche! Auch für diese Zeiten habe ich ein paar Dinge aus der Trickkiste der GBB parat: Ich lese meine vielen Aufzeichnungen aus dem letzten Jahr einfach wieder und nehme mit Zeit dafür, diese hilfreichen Dinge heute noch einmal zu verinnerlichen. Es gab so interessante Themen und Denkanstöße – all das ist schließlich weiterhin gültig und hilfreich. Ich sage hier sogar: NACHHALTIG! In meinem ersten Feedback nach den ersten Eindrücken im April 2020 hatte ich geschrieben: »Ich bin optimistisch und hoffe, dass ich mit HEUREKA auch für mich einen Weg finden werde.« Ich habe ihn gefunden und bin dankbar dafür. Des Öfteren finde ich auf dem Weg auch mal zurück zur GBB – sei es telefonisch oder persönlich – um mich mit ihnen auszutauschen und Tipps von ausgeschlafenen, erfahrenen Fachleuten zu erhalten … auf meinem Weg, der mal holprig und mal glatt ist.
Ich kann nur jedem raten, Gebrauch von diesen großartigen Möglichkeiten zu machen, welche die GBB bietet!
Ich wünsche dem gesamten GBB-Team weiterhin viel Erfolg, Kraft und Zuversicht für diese wichtige Arbeit mit Menschen in so besonderen Situationen, besonders in dieser zusätzlich schweren Zeit. Ich wünsche Ihnen allen die nötige Kraft, weiterhin Optimismus und Hoffnung zu verbreiten oder auch einfach Halt zu geben oder eine Hand zu reichen. All das wird dringend gebraucht und gern angenommen, weil es gut, hilfreich und wegweisend ist. Bleiben Sie bitte alle gesund, humorvoll und so erfrischend, wie ich Sie kennenlernen durfte.
Herzliche Grüße von Ihrer Ex-HEUREKAnerin
Anke Müller
Vielen Dank, liebe Frau Müller. Was gibt es Schöneres, als einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, die einem Spaß macht und mit der man anderen auch noch Gutes tut?! Das gilt für Ihren neuen Job ebenso wie für unsere Arbeit bei der GBB. Alles Gute weiterhin – und wie alle »Ehemaligen« sind auch Sie jederzeit herzlich bei uns willkommen!
Übrigens, das Projekt HEUREKA läuft in Fürstenwalde aktuell unter dem Namen Jobcoaching weiter. Möchten Sie mehr wissen, melden Sie sich einfach bei uns.
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30.03.2021, Rubrik: Bemerkungen, GBB-Aktuell, Kommentar schreiben,