Die ressourcenorientierte Arbeit
Die ressourcenorientierte Arbeit ist in aller Munde. Was tun wir, wenn wir ressourcenorientiert arbeiten?
Wo liegt der Unterschied zu den bisherigen Strategien? Der Begriff wird in diesem Modell mit dem amerikanischen Psychiater Milton Erickson in Verbindung gebracht, der, selbst an Kinderlähmung erkrankt, erkannt hat, dass schwierige Herausforderungen für ein Leben zu einer Ressource werden können.
Erickson hat den provozierenden Satz: »Das Problem ist die Ressource.« geprägt und diesen Satz in seinen Therapien angewendet.
Was soll dieser Satz bedeuten?
Ein vitaler, dynamischer Junge, der in der Welt eine Rolle spielen und sich durchsetzen will, kann manchmal ganz schön aggressiv sein und sich damit bei seinen Mitmenschen sehr unbeliebt machen. Seine Aggressivität kann für ihn und seine Umwelt zu einem Problem werden, aber es ist zugleich seine Ressource, die ihm hilft, sein Leben auf seine ganz persönliche Art zu leben.
Wenn die Erzieher nun versuchen, ihm diese Aggressivität auszutreiben, wird sie nicht nur verstärkt, sondern wir sagen dem Jungen auch: »Du bist nicht in Ordnung, so, wie du bist!«
Wenn wir hingegen seine Stärke und sein Durchsetzungsvermögen respektieren und würdigen als eine wichtige menschliche Eigenschaft, wird er leichter erkennen, dass er diese Stärke in einer anderen Form leben kann.
In der lösungsorientierten Praxis erachten wir es als hilfreich, im Problem die Ressource zu suchen und zu würdigen. Zu diesem Zweck wurde die Technik des Refraimings oder Umdeutens erdacht. Sie hilft uns, im Verhalten unseres Partners die Ressourcen zu entdecken und konstruktiv zu nutzen.
Viel Erfolg! Ihr Dr. Peter Schmidke
06.02.2024, Rubrik: Artikel, GBB-Aktuell, Kommentar schreiben,