Mit diesen Fragen testen Personaler im Vorstellungsgespräch eure emotionale Intelligenz

Die Angestellten bestimmen die Firmenkultur. Egal, was das Management als Leitlinie vorgibt, entscheidend ist, was am Ende tatsächlich gelebt wird.

Umso wichtiger ist es zu wissen, ob ein Arbeitnehmer in die Firma passt oder nicht. Wie gut sich der Einzelne im Unternehmen schlägt, ist abhängig von seiner emotionalen Intelligenz. Der Begriff beschreibt einerseits die Fähigkeit zum Selbstmanagement und einer klaren Selbstwahrnehmung und andererseits die Kompetenzen im Umgang mit anderen.

Fragen des Personalers, um die emotionale Intelligenz von Bewerbern zu prüfen, können z. B. sein:

  • Wer hat Sie am meisten inspiriert?
    Die Antwort auf die Frage gibt dem Interviewer die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Wie möchte der Bewerber gerne sein? Was sind seine Werte? Welches Verhalten respektiert oder bewundert er?
  • Wenn Sie morgen ein Unternehmen gründen würden, was wären die drei wichtigsten Firmenwerte?
    Jede gute Beziehung startet mit Ehrlichkeit und Vertrauen. Durch diese Frage erhält man noch tieferen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers.
  • Wenn sich das Geschäft verändert, neue Schwerpunkte und Ziele gesetzt werden: Wie würden Sie Ihrem Team die neuen Ziele vermitteln?
    Dass sich die Schwerpunkte verschieben, kommt in jeder Firma vor. Jeder muss sich auf neue Situationen einstellen können und die Eigenschaft besitzen, andere bei der Umstellung zu unterstützen.
  • Haben Sie in einem Ihrer letzten Jobs eine dauerhafte Freundschaft schließen können?
    Eine dauerhafte Beziehung aufzubauen, dauert lange. Wer dazu in der Lage ist, verfügt über emotionale Intelligenz und eine gefestigte Persönlichkeit. Es zeigt, dass euch Beziehungen zu euren Mitmenschen wichtig sind und ihr euch um sie sorgt.
  • Gibt es eine Fähigkeit oder Fachkenntnisse, die Sie noch nicht besitzen, sich aber gerne aneignen würden?
    Neugierde und der Drang, Neues zu lernen, sind Zeichen dafür, dass ihr euch stetig verbessern wollt. Menschen, die glauben, bereits alles zu wissen, sind Leute, die später im Job Probleme bekommen. Wer meint, alles zu wissen, der verschließt sich neuen Ideen, was der Firma schadet.

  • Können Sie uns etwas erklären, das eigentlich selbstverständlich ist? Aber so, als würden wir zum ersten Mal davon hören?
    (An dieser Stelle dürft ihr beispielsweise erklären, wie ein Puzzle funktioniert oder wie eine Kaffeemaschine arbeitet.)
    Je nachdem, wie der Kandidat antwortet, kann der Personaler verschiedene Überlegungen anstellen:
    Hat der Bewerber nachgedacht, bevor er angefangen hat zu reden?
    Besitzt er die Fähigkeit, Wissen weiterzugeben?
    Geht der Kandidat auf andere ein, beispielsweise, indem er Fragen stellt wie: »Ergibt das für Sie auch Sinn?« oder »Kennen Sie einen anderen Ansatz?«
  • Was sind die drei Hauptgründe für Ihren Erfolg?
    Die Antwort auf diese Frage zeigt, ob ein Mensch eher selbstlos oder selbstsüchtig ist. Wenn Menschen von ihrem eigenen Erfolg erzählen, achtet auf deren Wortwahl. Heißt es immerzu »Ich«, »Ich«, »Ich« oder spricht der Mensch über »das Team«, »wir« oder »uns«? Selbst, wenn ein Bewerber die intelligenteste Person der Welt ist – wenn er es nicht genießt, mit anderen zusammenzuarbeiten und Angst um seinen eigenen Erfolg hat, passt er möglicherweise einfach nicht in die Firma.

Schärft also eure Sinne!

Ihr Dr. Peter Schmidke

 

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