CORONA, was nun? Umgang mit der Angst
Die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus stellen uns alle derzeit vor ganz neue Herausforderungen. Wir haben Angst. Angst ist ein urmenschliches Gefühl, mitunter lebensrettend.
Diese grundlegende Emotion hilft uns, Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Angst ist ein Grundgefühl, das sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen, etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.
Lebenskrisen, schwere Krankheiten oder jetzt eben die Corona-Krise lösen oft berechtigte Ängste aus, die kurzfristig überhandnehmen können und den Betroffenen lähmen, dann aber meist zum Bewältigungshandeln führen.
Jede Angst hat ihren Zweck
Bei jeder Angstbehandlung sollte man sich auch fragen, wofür Ängste denn eigentlich gut sind. Der Körper geht ja nicht umsonst in einen Notfallmodus. Wenn wir in der Evolution ein Stückchen zurückblicken, wird klar, dass es sehr vernünftig ist, vor gefährlichen Situationen ein großes Unbehagen zu entwickeln (Signalangst). Immerhin möchte man ja nicht ein zweites Mal in die Falle tappen und ein gebührender Respekt vor einem gefährlichen Tier kann einem schon mal das Leben retten.
Wohl dem, der Angst verspürt.
Mittlerweile sind zumindest in Deutschland die wilden Tiere alle in Zoos untergebracht – die Mechanismen, nach denen der Mensch funktioniert, sind aber immer noch dieselben:
A = B – oder Tier = gefährlich – beste Lösung: Aus dem Weg gehen!
Nebenbei erwähnt, gibt es auch verschiedene Stärken der Angst. Ein gewisses Maß ist sogar förderlich und sorgt für mehr Energie.
Wie fühle ich mich bei Angst?
Es entstehen körperliche Unruhe und Anspannung sowie angstbesetzte Gedanken. Du hast das Gefühl, die Kontrolle über dich und die Angst zu verlieren. Häufig treten zunächst die körperlichen Symptome auf, die Angst entsteht dann in der Folge.
Verstehen Sie die Auswirkungen der Angst
Kennen Sie Sprüche wie »Mir bricht der Schweiß aus« oder »Mir rutscht das Herz in die Hose« oder »Vor Angst zittern«? Diese Sprüche beschreiben die Auswirkungen von Angst. Angst kann sich also nicht nur psychisch äußern, auch körperlich zeigt sie Symptome.
Zu diesen körperlichen Symptomen gehören u. a.:
- Schweißausbrüche
- Nervosität
- Kopfschmerzen
- Herzbeschwerden
- Schlafstörungen
- Schwindel
- Nackenverspannungen
- Sprechprobleme
- Atemnot
- Gliederschwäche
- Durchfall bzw. Verdauungsstörungen
Wie viel Angst ist okay?
Ein Angst-Niveau, das dazu beiträgt, sich mental und emotional gut vorzubereiten und die Situation zu meistern, ist das Optimum (das ist bei jedem unterschiedlich).
Ruhe bewahren und entspannen
Folgende Tipps können Ihnen helfen, sich in Angstsituationen zu entspannen:
- Vermeiden Sie dauerhafte Anspannung, z. B. Was könnte noch alles passieren?, Spekulationen etc., also unterschiedlich viele Szenarien zu produzieren, das vergeudet alles nur Energie.
- Treiben Sie regelmäßig moderaten Sport.
- Achten Sie darauf, ausreichend zu schlafen.
- Essen Sie regelmäßig kleinere Mahlzeiten, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.
Bewahren Sie RUHE. In der Ruhe schauen Sie, was für Varianten es gibt, welche Möglichkeiten es gibt – denn die gibt es, man sieht diese nur in dem Moment leider oft nicht. Ruhe verhilft einem zu einem inneren Ort bei sich selbst. Dort findet jeder von uns Lösungen – und es sind eine Menge an Lösungen in uns. Denn der menschliche Körper ist ein geniales System, das immer an Lösungen interessiert ist, da es leben will. Es kann gar nicht anders.
Übrigens:
Jede Krise hat nicht nur einen Anfang, sie hat auch ein Ende! Und soziale Isolation bedeutet nicht soziale Kälte!
Wir wünschen Ihnen, dass Sie gesund und unversehrt aus dieser Krise hervorgehen. Wenn jeder seinen Teil zur Eindämmung der Pandemie beiträgt und wir alle Respekt, Verständnis und Unterstützung füreinander zeigen, werden wir diese Herausforderung bewältigen.
Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!
Ihr Dr. Peter Schmidke, PerScreen.Net – Personalentwicklung GmbH
19.03.2020, Rubrik: Artikel, GBB-Aktuell, Kommentar schreiben,