Erfolgreiche 10-Minuten-Aktivierung bei Demenz

Bei unserer praktischen Ausbildung von Betreuungsassistenten wird auch der Umgang mit Handpuppen gelehrt, welche eine große Rolle spielen beim Betreuen von Demenzkranken.

Im Bereich der Kommunikation hat der Einsatz von großen Handpuppen einen erfolgreichen Stellenwert in der Pflegearbeit erreicht. Die Erfahrung zeigt, dass das Gespräch mit Handpuppen eine Tür zu den erkrankten Menschen öffnet. Es entsteht eine Kommunikation, die aufgrund der Leichtigkeit und Fröhlichkeit durch die Puppe von den verwirrten Menschen besser verstanden wird.

Handpuppe Paule

Es fördert die Kommunikation, verbessert den emotionalen Zustand und steigert die kognitiven Fähigkeiten. Aus diesem Grund erlernen bei uns die Teilnehmer in der Weiterbildung zum Betreuungsassistenten gem. §§ 43b und 53c SGB XI den Umgang und die Einsatzmöglichkeiten mit der Handpuppe.

Am Standort Berlin-Wedding hat sich unsere Teilnehmerin Stephanie P. für ihre praktische Abschlussprüfung das Thema: »10-Minuten-Aktivierung von Demenzkranken« mit unserer Handpuppe »Frieda« gewählt, der großen Schwester von »Paule«, der hier im Bild zu sehen ist.

Zu meinem Ablauf der 10-Minuten-Aktivierung

Vorbereitung:

  1. Handpuppe Frieda griffbereit legen.
  2. Die Biografie des Demenzerkranken (bei leichter, mittelschwerer oder schwerer Demenz) erfassen. Wie sahen die Lebensabschnitte aus? Welchen Hobbys wurde nachgegangen? Welche beruflichen Wege sind eingeschlagen worden? Welche Kenntnisse hat der an Demenz erkrankte Mensch erlangt? Wie sind die familiären Strukturen aufgebaut? Wie ist die Person auf andere Menschen zugegangen? Gehört sie einem Glauben an? Wie war das häusliche Umfeld? Gab es schwerwiegende Erkrankungen?
  3. Auf die Biografie angelegte Aktivität erstellen, damit der Demenzerkrankte sich in diese Aktivierung mit einbringen kann.

Thema:

Die an Demenz erkrankte Dame, Hannelore Vogel, hat eine mittelschwere Demenz und ist seit 10 Jahren im Seniorenheim. Mit ihren 85 Jahren ist sie körperlich sehr fit. Sie lebte in ihren jungen Jahren auf dem Bauernhof ihrer Eltern. Pferde sind ihre große Leidenschaft und sie hat sich ehrenamtlich für herrenlose Tiere eingesetzt.

10-Minuten-Aktivierung:

Frau Vogel sitzt völlig teilnahmslos im Tagesraum und die Handpuppe Frieda wird sich zu ihr setzen. In der Gesellschaft von Frieda wird ein Gespräch aufgebaut, mit Hinblick auf die Biografie.

Ziel für Frau Vogel:

Durch die Handpuppe Frieda soll erreicht werden, dass Frau Vogel wieder aktiv am Leben teilnimmt und ein Zugang zu ihr entsteht. Sie wird aufmerksamer auf ihre Umgebung und die Wahrnehmung wird aktiviert. Ihre positiven Lebensabschnitte sollen hervorgerufen werden und der emotionale Zustand, in dem sie sich befindet, soll verbessert werden. Die kognitiven Fähigkeiten werden gesteigert und die Kommunikation wird gefördert.

Die komplette Präsentation zur 10-Minuten-Aktivierung mit Frieda hat uns Frau P. für künftige Teilnehmer zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Und vielen Dank auch, liebe Frau P., dass Sie uns und die Leser unserer Webseite auf diesem Weg an Ihrer praktischen Abschlussprüfung teilhaben ließen. Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg bei Ihrer neuen Tätigkeit.

 

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