Das Praktikum auf Kreta geht langsam zu Ende für unsere ersten Jugendlichen von Labyrintus

Ich habe mich die ganze Zeit gefreut – wann geht’s endlich los nach Kreta… Angélique Schreiter schildert ihre Eindrücke für uns:

Man ist aufgeregt und gespannt, was einen hier erwartet! Es gibt Momente, da will man wieder nach Hause und alles ist schwer, aber wenn man dann eine Weile hier ist, merkt man, was man eigentlich für eine Chance bekommen hat. Die Chance, die nicht jeder bekommt. Eine Chance, in ein fremdes Land zu fliegen, um im Leben weiterzukommen. Dieses Gefühl zu haben – ja, du hast es mitgemacht und es ist total klasse – ist einfach wunderschön. Drei Monate sind eine lange Zeit und nicht jeder kann das. Aber ich rate einfach jedem, der so eine Chance bekommt – macht es mit! Ich habe gemerkt, dass drei Monate weg von zu Hause eine lange Zeit sind. Allerdings auch fast zu kurz, um hier zu arbeiten. Sicherlich ist es schön hier. Jedoch, wenn man sich an alles gewöhnt hat, ist es schon wieder fast vorbei. Wenn ich überlege, dass ich schon fast drei Monate hier bin, klopf ich mir auf die Schulter und sage: „Trotz Höhen und Tiefen hast du es geschafft…“

Angélique in ihrem Praktikumsbetrieb auf Kreta

Ich sagte ja schon, dass die Arbeit hier sehr, sehr schön ist. Darum kann ich auch noch gar nicht daran denken, dass es in zwei Wochen schon wieder zu Ende ist. Es fällt mir so schwer, weil ich alle im Kindergarten sehr ins Herz geschlossen habe und mir die Tränen kommen, weil ich weiß, dass man sich so schnell nicht wiedersehen kann. Sicher fliege ich irgendwann zurück und weiß, dass es schön werden wird hier. Aber es wird nie wieder so sein, wie am Anfang. Denn dieses Gefühl, gemocht zu werden von den Griechen und vor allem den Kindern, ist ein schönes Gefühl. Meine Kiddis wissen, dass ich nur ein paar Wörter griechisch spreche und sie versuchen mit aller Mühe, mir zu erklären, dass sie mich vermissen werden.

Und wenn so ein Kleiner bei dir ankommt und dir sagt: „Bitte geh nicht, ich vermisse dich, wenn du wieder weg bist, und ich bin dann ganz traurig“, dann ist es sehr schwer, seine Tränen unter Kontrolle zu halten. Ich habe mit meinen Tränen gekämpft und habe ihn in den Arm genommen und gesagt: „Ich werde dich niemals vergessen, egal wo ich bin!“

Meine Güte, ich fühle mich schlecht – diesen kleinen Kindern das Herz rauszureißen und dort wegzugehen. Doch freue ich mich auch sehr auf meine Familie. Es sind gemischte Gefühle. Nein, eigentlich nicht. Ach, keine Ahnung. Ich bin traurig, dass die Zeit hier vorbei ist.

Weitere Informationen zu unserem Projekt Labyrintus findet ihr unter Projekte.

Wenn ihr euch für dieses Projekt interessiert, ohne Arbeit oder Ausbildung und nicht älter als 30 seid, meldet euch bei uns! Am 01.06.2010 beginnt in Ludwigsfelde der nächste Durchgang.

 

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