Bilanz bei Ausbildung in Sicht
Unsere Kurskonzeption ist so angelegt, dass wir einer nicht gerade homogen zusammengesetzten Gruppen gerecht werden können. Durch innere Differenzierung werden zu Beginn des Kurses kleine Gruppen gebildet, die mit Hilfe der Sprachsoftware von PROSON z. B. ihre Deutschkenntnisse vervollkommnen.
Des Weiteren werden Interessenten für das Kassentraining oder einzelne Module des ECDL in kleinen Gruppen betreut.
Die jungen Migranten, die für ihren Ausbildungsplatz noch entsprechende Englischkenntnisse benötigen, haben die Möglichkeit, diese mit Hilfe von ALN und der Software Tell me more zu erwerben und zu festigen. Andere Teilnehmer haben zwar recht gute Deutschkenntnisse, aber um am Oberstufenzentrum zu bestehen, fehlen Grundlagen in Mathematik und im Allgemeinwissen.
So läuft der Unterricht ab:
Meist beginnen wir den Tag mit 90 Minuten Unterricht in Deutsch, Mathematik oder Sozialkunde bzw. der Vorbereitung auf Einstellungstests. Anschließend beginnt die betreute Selbstlernzeit, wo in kleinen Gruppen gearbeitet wird. Am Nachmittag treffen sich alle wieder zum gemeinsamen Lernen und Üben.
Der inhaltliche und methodische Aufbau des theoretischen Teils führte schnell zu ersten Erfolgen. So haben drei Teilnehmer den Kassenführerschein erworben und konnten ihre Fähigkeiten an der Kasse schon während der Praktikumszeit unter Beweis stellen.
Zu Beginn der Maßnahme wurde ein Berufsfindungstest durchgeführt, damit jeder Teilnehmer sich auf dieser Grundlage mit seiner beruflichen Zukunft auseinandersetzen und so zielgerichtet auf Suche nach dem ‚richtigen‘ Beruf gehen konnte. Dabei wurde ein Portfolio angelegt und die Anforderungen des Berufes mit den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten abgeglichen. Die selbstständige Suche nach einem Praktikumsplatz fiel den meisten Teilnehmern noch sehr schwer, da die Selbstständigkeit, den eigenen Weg zu bestimmen, sehr schwach ausgeprägt war. Einer verließ sich auf den anderen. Die Jugendlichen brauchten Hilfe bei der Entwicklung des Durchhaltevermögens, dem Willen zum Lernen, dem Aufbau des Selbstwertgefühls oder auch mal einen Dämpfer bei überhöhter Selbsteinschätzung.
Erfahrungen im Praktikum:
In Gesprächen mit den Praktikumsfirmen kristallisierte sich heraus, dass viele Jugendliche Defizite an den sozialen Kompetenzen haben und dass die theoretischen Kenntnisse oft unzureichend sind. Die Jugendlichen absolvieren ihr Praktikum zwar, aber die Firmen schätzen viele Teilnehmer als noch zu unreif für eine Ausbildung ein. In der Durchführung der nächsten Maßnahmen werden wir der individuellen Vorbereitung auf die Ausbildung bzw. das vorangehende Praktikum noch mehr Bedeutung beimessen und arbeiten an neuen, die Sozialkompetenzen deutlicher fördernden Methoden und Maßnahmen.
Zusammenarbeit mit dem JobCenter:
Die Zusammenarbeit mit den beteiligten JobCentern funktioniert reibungslos. Besonders erfolgreich und effizient ist der Umgang mit den verantwortlichen Mitarbeitern des JobCenters Berlin Mitte. Wir tauschen uns regelmäßig über die Fortschritte der Teilnehmer aus und auch darüber, wie wir ihnen bei der Ausbildungsplatzsuche helfen können und welche Möglichkeiten der Einzelne hat, eine Ausbildungsplatzförderung durch das JobCenter zu erhalten. Auch dadurch waren die tollen Erfolge bei der Arbeit mit den jugendlichen Migranten möglich.
Erzielte Ergebnisse im Maßnahmezeitraum:
- AIS-WD-01: 19 Teilnehmer insgesamt, davon 5 in Qualifizierungsmaßnahme, 4 in betrieblicher Ausbildung, 4 in Arbeit
- AIS-LT-01: 28 Teilnehmer insgesamt, davon 10 in Qualifizierungsmaßnahme, 4 in betrieblicher Ausbildung, 7 in Arbeit, 1 zum Studium
10.09.2008, Rubrik: Artikel, GBB-Aktuell, Kommentar schreiben,